01.06.2022
Pädagogisch wertvoll im digitalen Raum arbeiten – Mehr als ein Mittel zum Zweck
Die Digitalisierung durchdringt bereits viele Bereiche des Alltags. Für Unternehmen und Mitarbeitende ist es wichtig, mit ihr umzugehen, denn in vielen Fällen kommen sie nicht mehr an ihr vorbei. Wer sich darauf einlässt, wird die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Welt und besonders des digitalen Lernens kennenlernen.
Wie kann Distanzlernen pädagogisch wertvoll funktionieren?
Diese Frage beleuchten wir in unserem Weiterbildungsangebot „ZMV DigiPäd – Digitales Lehren lernen“. Die Workshopreihe, bestehend aus fünf Modulen je 90 Minuten, richtet sich an alle, die sich pädagogisch (weiter-)entwickeln möchten, die regelmäßig mit den Themen der Aus- und Weiterbildung konfrontiert werden oder Wissen zur Aufbereitung pädagogischer Situationen auffrischen möchten. Die zunehmende Digitalisierung in diesem Bereich rückt auch für KMU immer weiter in den Fokus. Wir unterstützen Sie im Zuge des DigiPäds bei der Umsetzung von Lehr-/Lernsituationen im betrieblichen Kontext und zu weiterführenden Fragen. Gemeinsam setzen wir mit Ihnen Fachkenntnisse praktisch um. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, in den Austausch mit unseren Experten zu treten sowie digitale Tools kennenzulernen und auszuprobieren.
Der DigiPäd ist eine wirtschaftspädagogische Herzensangelegenheit, die beweist, dass Lernen auf vielen Wegen funktionieren kann. Wichtig sind das Ziel und die Motivation bzw. der Wille zur Weiterentwicklung. Digitales Lernen ist jedoch nicht so leicht greifbar. Viele neue Rahmenbedingungen prasseln auf betriebliche Lernsituationen ein und machen es auf den ersten Blick schwieriger, den Lernprozess für alle Teilnehmenden ansprechend zu gestalten.
Erfolgreiches Lernen braucht eine Basis. Das gilt im digitalen Raum ebenso wie in Präsenz. Im Folgenden lesen Sie Erfolgsfaktoren für ein funktionierendes Lernsetting, die digitales Lernen besonders schmackhaft machen.
Erfolgsfaktoren digitaler Lernsettings
- SELBSTBESTIMMUNG
Der Lernende entscheidet i. d. R. selbst, wann, was, wo und wie er lernt. Daher ist es notwendig, dass der Lernende von den Vorteilen eines Wissenszuwachses überzeugt ist. Er hat verschiedene Handlungsmöglichkeiten und kann so seinen Lernweg aktiv beeinflussen. Das muss dem Lehrenden bewusst sein – nur motivierte und involvierte Teilnehmenden können pädagogisch wertvoll lernen - EINFACHHEIT
In pädagogischen Situationen gilt immer das Prinzip der Einfachheit. Inhalte sollten auf das Wesentliche reduziert werden. Der Maßstab ist hierbei das Priorisieren. Animations- und Interaktionselemente können einen didaktischen Mehrwert erzeugen. Frei nach dem Motto „ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“. Bilder, Videos und weitere visualisierte Darstellungsmöglichkeiten untermalen das Lernsetting und tragen zur Abwechslung im Lernprozess bei. - AUTHENTIZITÄT
Um erfolgreich zu lernen, sollten relevante und vertraute Lernsituationen geschaffen werden. Dazu zählen etwa Best Practice Beispiele sowie die Identifikation von Stolpersteinen und Hinweise für den Arbeitskontext. Wichtig ist, den Lernenden immer dort abzuholen, wo er sich mit seinem Vorwissen befindet. - ORIENTIERUNG
Für eine angenehme Lernatmosphäre sollten einfache Medien eingesetzt werden, die der Lernende kennt oder versteht bzw., die er leicht vorab erlernen kann. Hierfür ist es hilfreich neue Medien nach einem gleichbleibenden Muster einzuführen und aufzubauen, um eine gewisse Routine einkehren zu lassen. - NEUGIERDE
Lernsituationen müssen interessant gestaltet werden, denn das Interesse des Lernenden ist das wichtigste Kriterium, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Interaktionen auf allen Ebenen eignen sich hierfür besonders. Dazu gehören etwa Geschichten, Quizfragen, Wettbewerbe, Storytelling und Schätzfragen.
Die besondere Würze digitaler Lernsettings
Werden all diese Erfolgsfaktoren berücksichtigt, ist die Basis für eine pädagogisch wertvolle Lernsituation im digitalen Raum geschaffen. Weitere Komponenten geben dem digitalen Lernen eine besondere Würze. Sie vermitteln Empathie, geben Struktur und lassen zugleich Raum für Improvisation. So gelingt digitales Lernen, das nachhaltig und zukunftsorientiert wirkt.
- Komponent: Inspirierender LehrerenderEin Lehrender, der Lust verspürt, anderen Menschen etwas zu vermitteln. Er hat Freude an der Interaktion mit wissbegierigen Menschen, ist begeistert für das Thema und verbreitet Motivation, um mit und voneinander zu lernen.
- Komponent: StrukturEin Plan, eine Idee, ein Grundgerüst – kein Lernerfolg ohne Ziel, kein Lernerfolg ohne zugrunde liegenden Plan. Es braucht eine gewisse Grundstruktur, die im Vorfeld durchdacht werden muss – Ziele, Inhalte, Materialien und Medien.
- Komponent: Varietät in der GestaltungEin Zielgruppengerechter Ablauf mit entsprechender Zeit- und Pausengestaltung, einem vielfältigen Methodenmix und Energizer als optionale Möglichkeiten der Auflockerung.
- Komponent: Die richtigen ToolsEin geeigneter Medieneinsatz gekoppelt an effektive digitale Tools. Es gibt eine Vielzahl an Tools, die augenscheinlich einen guten ersten Eindruck machen. Dies gilt es vorab aber eingehend zu prüfen, inwiefern sie für die jeweilige pädagogische Situation geeignet sind
- Komponent: Produktives LernklimaEine angenehme Lernatmosphäre sollte auch im digitalen Raum hergestellt werden. Lernziele können nur erreicht werden, wenn den Teilnehmenden klar ist, was sie lernen, wenn sie sich wohlfühlen und ein produktives Lernklima herrscht. Dafür sind regelmäßige Feedbackschleifen Gold wert. Nur, wer sich regelmäßig und fortlaufend Feedback einfordert, kann sich weiterentwickeln und gibt den Teilnehmenden das Gefühl, sie dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden.
Sie sind neugierig geworden? Dann ist unser Weiterbildungsangebot „ZMV DigiPäd“ genau das Richtige für Sie! Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Webseite unter Lernen.