03.05.2023

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Mecklenburg-Vorpommern stehen vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, sich auf die Zukunft vorzubereiten. In einer sich schnell verändernden Welt ist es wichtig, sich frühzeitig mit den Trends und Themen der Zukunft auseinanderzusetzen und sich darauf vorzubereiten.

Am 25. April 2023 fand im Hotel am Schlosspark in Güstrow eine Informations- und Netzwerkveranstaltung statt, die von dem Zukunftszentrum Mecklenburg-Vorpommern + (ZMV+) organisiert wurde. Unter dem Motto „Segel setzen für die Arbeitswelt der Zukunft – Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen in MV“ kamen Vertreter:innen aus Unternehmen, Verbänden und Institutionen zusammen, um sich über eben jene zukünftigen Herausforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten für KMU in Mecklenburg-Vorpommern auszutauschen.

Zum Tourismus die Nachhaltigkeit – wie werden wir fit

In einer Diskussionsrunde unter dem Titel „Zum Tourismus die Nachhaltigkeit – wie werden wir fit?“ mit Harald Machur vom Tourismusverband MV, Olav Paarmann vom Hotel und Restaurant am Schlosspark Güstrow und moderiert von Dr. Joachim Borner vom ZMV+, wurden die Herausforderungen und Chancen einer nachhaltigen Ausrichtung im Tourismussektor erörtert. Es wurde betont, dass Nachhaltigkeit eine intelligente Form des zukünftigen Wirtschaftens ist, die auf Konzepten wie Kreislaufwirtschaft, regenerative und effiziente Energie, regionale und gesunde Wertschöpfung sowie Kooperation basiert. Die Bedeutung von nachhaltigen Lösungen für touristische Unternehmen wurde hervorgehoben, da immer mehr Tourist:innen eine Nachhaltigkeitskomponente bei ihrer Urlaubsentscheidung berücksichtigen. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Angeboten steig dementsprechend an und Unternehmen müssen ihr Angebot unter Umständen anpassen, um auf die Nachfrage reagieren zu können.

Internationalisierung des Arbeitsmarktes – Erfolgreiche Integration ausländischer Fachkräfte

In einem anschließenden Praxistalk mit Jessica Mendle von Ora Cura – Intensiver Pflegedienst GmbH, Jörg Gothow von WASTRA-PLAN Ingenieurgesellschaft mbH, Peer Kirmse von LUPCOM media GmbH und Elisabeth Wächtler vom IQ Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern, moderiert von Carola Riehl und Torsten Uhl vom ZMV+, wurde über die Herausforderungen und Erfahrungen von Unternehmen bei der Integration ausländischer Fachkräfte gesprochen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele offene Stellen, die nicht mit geeigneten Fachkräften besetzt werden können. Obwohl der Anteil der Unternehmen, die ausländische Fachkräfte beschäftigen, steigt, zeigt sich deutlich, dass das Recruiting ausländischer Arbeitskräfte noch keine allgemeine Praxis darstellt. Insbesondere durch die Integration ausländischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt wird auch die Bedeutung der Unternehmen bei der Integration in die Gesellschaft deutlich. Unsere Referent: innen berichteten über ihre Erfahrungen während dieser Integrationsprozesse und betonten ebenfalls die Gewichtigkeit bei diesem Vorgehen und der verantwortungsvollen Rolle, die Unternehmen hierbei übernehmen.

Eine große Herausforderung beim Recruiting ausländischer Fachkräfte ist es, den Prozess möglichst effizient zu gestalten. Die unterschiedlichen Formalitäten und Sprachbarrieren erschweren dies zusätzlich. Eine begleitete Unterstützung während des Recruiting-Prozesses kann sehr hilfreich sein, insbesondere in Bezug auf die Integration ausländischer Fachkräfte. Der Wunsch nach mehr Projekten und Unterstützungsmöglichkeiten, die Unternehmen bei der Integration unterstützen und somit langfristig Erfolg garantieren, wurde deutlich. Eine Netzwerkkarte mit Ansprechpartner:innen für die Einwanderung, Integration und Bindung internationaler Fachkräfte in MV finden Sie unter: https://udw.de/fachkraefteeinwanderung/. Aber auch nach erfolgreichem Recruiting ausländischer Fachkräfte ist ein gut gestaltetes Onboarding unerlässlich. Unsere Referent: innen legen großen Wert darauf, neue Kolleg: innen von Anfang an in die Unternehmenskultur zu integrieren und ihnen den Einstieg so einfach wie möglich zu machen.

Erfolgsfaktoren der digitalen Vorreiter – KMU auf dem Weg zu mehr Wachstum und Resilienz

Die letzte Diskussion des Tages, moderiert von Saskia Paetsch vom ZMV+, drehte sich um Erfolgsfaktoren der digitalen Vorreiter und wie KMU auf dem Weg zu mehr Wachstum und Resilienz begleitet werden können. Hier kamen Fiete Drews von Weimannmedia GmbH, Dr. Felix Erler vom Zentrum Zukunft der Arbeitswelt und Prof. Dr. Kurt Sandkuhl vom ZMV+ zu Wort. Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren einen enormen Wandel in der Wirtschaft mit sich gebracht und bietet große Potenziale für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, einschließlich Effizienzsteigerung, Kundennähe und Wachstum. Im Besonderen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ergeben sich hierbei enorme Chancen, um sich langfristig erfolgreich am Markt zu positionieren. Die Diskussion zum Thema „Erfolgsfaktoren der digitalen Vorreiter – KMU auf dem Weg zu mehr Wachstum und Resilienz“ hat gezeigt, wie wichtig Innovationen und eine offene Fehlerkultur für den Transformationsprozess sind. KMU können in diesem Prozess durch Expert:innen aus dem ZMV+ und dem Zentrum Zukunft der Arbeitswelt begleitet werden. Unternehmen, die in der Lage sind, die Digitalisierung zu nutzen und sich an die fortlaufend verändernden Bedürfnisse ihrer Kunden anzupassen, können langfristig erfolgreich sein und zu resilienten, krisenfesten Unternehmen heranwachsen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KMU in Mecklenburg-Vorpommern vor großen Herausforderungen stehen, wenn es darum geht, sich auf die Zukunft vorzubereiten. In einer frühzeitigen und strukturierten Vorbereitung auf kommende Herausforderungen liegt jedoch auch eine große Chance auch in Zukunft erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Veranstaltung bot den Unternehmen die Möglichkeit, sich über die zukünftigen Themen und die Unterstützungsbedarfe zu informieren und gemeinsam mit Expert:innen Lösungen zu erarbeiten. Das ZMV+ kann durch Beratungs- und Weiterbildungsangebote oder den Verweis auf entsprechende Hilfsangebote an jeder Stelle unterstützend wirken.